Kirchentalente

Gemeinsam unterwegs im Experimentierfeld

Wer künftig im Bistum Münster Pfarreien leiten wird, in welcher Zusammenstellung, mit welchen Verantwortlichkeiten und unter welchen Rahmenbedingungen, das war am 15. Oktober Thema eines Treffens von Kolleginnen und Kollegen aus den Hauptabteilungen 100, 200, 500 und 600. Unter Corona-konformen Bedingungen ließen sie sich der Aula der Katholischen Hochschulgemeinde (KSHG) zum einen von der Projektgruppe „Vielfältige Leitungsformen“ über den Stand des Projekts und dessen Ziele informieren. Diese Informationen werden sie in ihre Hauptabteilungen und Abteilungen zurückspiegeln. Zum anderen äußerten die Teilnehmenden Anregungen und Fragen aus ihren Arbeitsbereichen. 

Mitarbeitende des Generalvikariats kamen in Münster zum Thema Vielfältige Leitungsformen zusammen

Für die Projektgruppe im nordrhein-westfälischen Bistumsteil sprachen Maria Bubenitschek als Leiterin der Hauptabteilung Seelsorge, Karl Render als Leiter der Hauptabteilung Seelsorge Personal sowie Friederike Bude und Matthias Mamot. Letztere leiten mit Dr. Markus Wonka aus dem niedersächsischen Bistumsteil das Projekt. Die Moderation der Veranstaltung übernahm Judith Wüllhorst, die bis vor kurzem in der Projektleitung mitgearbeitet hat. 

Von ihnen allen erfuhren die Anwesenden, dass bereits vier Pfarreien im NRW-Teil des Bistums mit vielfältigen Leitungsformen – das heißt, die Leitung wird nicht von einem vor Ort wohnenden leitenden Pfarrer wahrgenommen – arbeiten. Grundlagen für das auch von Bischof Felix Genn ausdrücklich erwünschte Experimentieren mit solchen Leitungsformen seien die Mitgestaltung und die Verantwortungsübernahme durch Nicht-Kleriker, die Berücksichtigung der Situation vor Ort im Einklang mit dem lokalen Pastoralplan und eine definierte zeitliche Befristung. 
 

Vorgestellt wurde außerdem die Möglichkeit multiprofessioneller Leitungsteams und die Rahmenbedingungen dafür. Ebenso erläuterten die Mitglieder der Projektgruppe die noch offenen Fragen. Dazu zählen die Honorierung von Ehrenamtlichen, die Leitungsaufgaben übernehmen, das Zusammenspiel im Leitungsteam, die Möglichkeiten der Aus- und Fortbildung, die Legitimation und Beauftragung sowie der Informationsflusses zwischen den beteiligten Ebenen. 

Im zweiten Teil des Treffens waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aufgerufen, ihre Perspektive zum Thema darzustellen. Sie setzten dies in Kleingruppen um. Dabei ging es um noch offenen Fragen ebenso wie um benötigtes Handwerkszeug und eigene konkrete Ideen. 

Abschließend baten die Mitglieder der Projektleitung darum, Informationen aus Pfarreien, die für das Thema und dessen Kommunikation wichtig sind, an sie heran zu tragen. Außerdem betonten sie noch einmal den Lerncharakter des laufenden Prozesses. Dieser solle bei aller Notwendigkeit vor allem auch Freude machen und neue Chancen eröffnen.